Dimensions
148 x 210 x 23mm
Lothar Deegs historische Reportage erzahlt die abenteuerliche Firmengeschichte eines deutschen Handelshauses am oestlichen Ende Russlands - und ist zugleich eine lebhafte und spannende Schilderung der Entwicklung des Russischen Fernen Ostens. 1864 verschlug es die Hamburger Gustav Kunst und Gustav Albers nach Wladiwostok. Sie witterten in dem damals nur aus ein paar Holzhausern bestehenden, abgelegenen russischen Flottenstutzpunkt am Pazifischen Ozean eine gute Chance fur Geschafte. Und sie irrten sich nicht: Aus der schlichten Gemischtwarenhandlung wurde innerhalb weniger Jahrzehnte ein Handelsimperium mit uber 30 Filialen im ganzen russischen Fernen Osten - und Einkaufskontoren rund um die Welt. Wesentlichen Anteil an dem marchenhaften Aufstieg hatte der erste deutsche Angestellte und spatere Teilhaber, Adolph Dattan aus Thuringen. Wladiwostok war damals eine quirlige Handelsstadt mit internationalem Ambiente. Kunst & Albers eroeffneten in Wladiwostok ein Kaufhaus mit 17 Abteilungen, als es in Deutschland noch gar keine Kaufhauser gab! Hier gab es so gut wie alles - von der Nahnadel bis zur Zentralheizung. Es wurde mit Landmaschinen aus Mannheim, Schreibmaschinen aus den USA und den einfachsten Werkzeugen und Materialien fur die Pionierbevoelkerung der russischen Aussenposten gehandelt. Doch die Oberschicht der boomenden neuen Stadte an Amur und Ussuri - neben Wladiwostok vor allem Chabarowsk und Blagoweschtschensk - besorgte sich in den eleganten Kaufhausern von Kunst & Albers auch franzoesischem Champagner, die letzten Pariser Mode oder zu Weihnachten frische Nurnberger Lebkuchen. Das Unternehmen war zugleich Bankhaus, Reederei und Versicherungsgesellschaft - und betrieb das erste Elektrizitatswerk jenseits des Urals. Interne Machtkampfe, regionale Kriege und revolutionare Aufstande erschutterten die Firma, doch erst der Erste Weltkrieg wurde zu einer schweren Bewahrungsprobe fur die zwischen die Fronten geratene deutsch-russische Firma. Dem nicht genug: Intrigen